Presse-Texte
Seit vielen Jahren berichtet das Autorenpaar Kalle Meyer & Anne Büürma über ihre gemeinsamen Reisen. Unzählige Artikel sind so in namhaften deutschen Reisemobilzeitschriften erschienen.
Eine Auswahl der schönsten Artikel ist in dem Buch „Rückblick in die Zukunft“ - Im Wohnmobil auf den Straßen Europas - (ISBN 978-3756530-35-9) erschienen.
Als Leserservice werden hier in unregelmäßigen Abständen alle neuen Artikel der Autoren zum Thema Reisen und Reisemobiltourismus veröffentlicht. Diese Artikel werden zu gegebener Zeit von den entsprechenden Printmedien übernommen.
Hamburg bis Osterrönfeld…
Eine Reise zwischen Staus, Sturm und maritimen Momenten…Oktober 2025…
Text und Fotos: Kalle Meyer
Von völliger Freiheit zu festen Terminen – für das reisefreudige Paar, das sich Jahr für Jahr mit dem Wohnmobil auf den Weg macht, hat sich in jüngster Zeit einiges verändert. Die Infusionstermine des Chronisten verlangen Planung, und auch am Haus standen Renovierungsarbeiten an. Doch nun war es wieder soweit: Die „To-Do-Liste“ rief – und mit ihr lang gehegte Ziele wie Hamburg, Travemünde und Eckernförde.
Ankunft in Hamburg: Stau, Stadtlärm und große Pläne
Die Fahrt in die Hansestadt geriet zur Geduldsprobe. Ein schwerer Unfall legte die Autobahn lahm und sorgte für stundenlange Verzögerungen. Doch der Wohnmobilstellplatz mitten in Hamburg entschädigte wenigstens mit perfekter Lage: eng, laut, teuer – aber fußläufig zur Speicherstadt. Auf der Erkundungstour erlebten die Reisenden Hamburg in seiner ganzen Vielfalt. Die Speicherstadt beeindruckte mit hanseatischer Kulisse, die Elbphilharmonie mit majestätischer Architektur und weiter Aussicht. Ein geplanter Höhepunkt jedoch fiel ins Wasser: Für das Miniatur Wunderland gab es ohne Reservierung keine Chance. Spontan ging es daher mit dem Doppeldeckerbus durch die Stadt – vorbei an Rathaus, „Teuermeile“ und unters Dach der „Europa Passage“. Am Ende eines prall gefüllten Tages waren die Füße müde und die Köpfe voll neuer Eindrücke.
Travemünde: Seebadtradition und Schiffe zum Greifen nah
Weiter führte die Reise nach Travemünde, das „Tor zur Ostsee“. Historisch gewachsen, maritim geprägt und mit einer echten Ikone ausgestattet: der Viermastbark Passat, die still auf ihrem Platz ruht und von vergangenen Zeiten der Windjammerflotte erzählt. Beim Bummeln über die Promenade fielen nicht nur Anne, sondern auch vielen anderen Besuchern die gut gefüllten Einkaufstaschen auf. Besonders eindrucksvoll: Die großen Seeschiffe, die in unmittelbarer Nähe vorbeiziehen – ein Schauspiel, das selbst Stammgäste immer wieder fasziniert.
Ein angekündigter Sturm fiel glimpflich aus. Der Wind war kräftig, der Regen kurz – ein guter Grund, den Weg über die Strandpromenade anzutreten, einen kleinen Wochenmarkt zu besuchen und für einen Freund aus Österreich ein ganz bestimmtes Windspiel an der Promenade aufzuspüren.
Eckernförde: Altbekannte Idylle im Regenmantel
Dann ging es weiter nach Eckernförde – ein Ort, der den Reisenden bereits von früheren Touren vertraut war. Pünktlich bei der Ankunft entlud die Wetterfront jedoch ihr volles Potenzial: Sturm und Starkregen peitschten über das Land und die Ostsee. Wer die Stadt sehen will, muss dem Wetter trotzen – und genau das taten sie. Rund um die Sankt-Nicolai-Kirche herrschte Markttreiben, Fisch landete im Einkaufskorb, und trotz Regenkleidung waren beide bei ihrer Rückkehr zum Wohnmobil nass bis auf die Haut. Und doch: Der Charme Eckernfördes blieb ungebrochen.
Osterrönfeld: Logenplatz am Nord-Ostsee-Kanal
Der stürmische Wetterbericht machte Appetit auf eine Alternative – und so fiel die Entscheidung auf Osterrönfeld bei Rendsburg, den perfekten Ort fürs „Schiffe gucken“. Der terrassenförmige Stellplatz mit direktem Blick auf den Nord-Ostsee-Kanal entpuppte sich als Volltreffer. Ein Spaziergang durch den Fußgängertunnel unter dem Kanal führte die Reisenden ins Zentrum von Rendsburg – vertraut und doch im Wandel, lebendig, aber mit sichtbaren Leerständen. Ganz wie in vielen Städten dieser Größe. Rechtzeitig vor einem weiteren Regenguss erreichten sie das Wohnmobil – und konnten sich wieder ihrem Lieblingsspaß widmen: den großen Pötten auf dem Kanal.
Abbruch der Reise – und dennoch reich an Momenten
Schließlich machten die Wetterprognosen eine Weiterfahrt unattraktiv. Starker Regen und Sturm standen für die kommenden Tage auf dem Plan, und wichtige Termine zu Hause warteten bereits. Die Rückfahrt verlief erstaunlich problemlos – sogar der Elbtunnel präsentierte sich staufrei. Auch wenn die Reise vergleichsweise kurz war, bleibt sie in Erinnerung: mit der majestätischen Elbphilharmonie, dem maritimen Flair Travemündes, der rauen Schönheit Eckernfördes und dem unmittelbaren Erleben der großen Schiffe am Nord-Ostsee-Kanal.
Das Wetter spielte nicht mit – doch vielleicht macht gerade das die nächste Reise umso schöner. (K.M.)
Sangerhausen
Treff-Ost 2025 der Reisemobil Union e.V.: Gemeinschaft, Geschichte und Gastfreundschaft in Sangerhausen...
November 2025
Der Treff-Ost der Reisemobil Union e.V. (RU) findet im November 2025 bereits zum zweiten Mal in Sangerhausen statt. Lange war es überfällig, ein RU-Treffen und dann vielleicht auch eine Jahreshauptversammlung in einem östlichen Bundesland auszurichten. Umso größer war die Freude über die erneute Einladung in die Stadt am südlichen Harz Rand.
Sangerhausen präsentiert sich als Ort mit zwei Gesichtern: Über Tage lockt das Europa-Rosarium mit der weltweit größten Sammlung an Rosensorten, ein farbenprächtiger Garten, der selbst in ruhigen Monaten eindrucksvoll wirkt. Unter Tage dagegen erinnert der Röhrigschacht an die jahrhundertelange Tradition des Kupferbergbaus – ein Kontrast, der die Region prägt. Aufgrund von Wartungsarbeiten blieb das Besucherbergwerk diesmal geschlossen, doch die St.-Jacobi-Kirche und die Gassen der Altstadt boten genügend Stoff für eindrucksvolle Entdeckungen. Viele Gebäude sind liebevoll restauriert, das Stadtbild wirkt durchdacht und aufmerksam gepflegt.
Der Wohnmobilstellplatz von Sangerhausen überzeugt durch seine moderne Ausstattung und die außergewöhnliche Freundlichkeit des Betreiberpaars. Noch fehlen letzte Arbeiten, ehe auch Sauna, Whirlpool und Swimmingpool genutzt werden können – das Potenzial, zu einem der besten Stellplätze Deutschlands zu werden, ist jedoch bereits sichtbar.
Am ersten Abend kamen die Teilnehmer zu einem gemütlichen Beisammensein zusammen. In zwangloser Atmosphäre wurden neue Kontakte geknüpft, alte gepflegt und ein eindrucksvolles Mitbring-Buffet aufgebaut, das die Vielfalt der RU-Gemeinschaft widerspiegelte. Eine Besuchergruppe nutzte die Gelegenheit für einen Rundgang durch das Spengler-Museum, dessen naturkundliche und historische Sammlungen – allen voran das nahezu vollständige Skelett eines Steppenmammuts – zu den bedeutendsten in der Region zählen.
Wie bei allen Veranstaltungen der Reisemobil Union stand auch in Sangerhausen die Gemeinschaft im Mittelpunkt. Offizielle Begrüßung, Gruppenfoto, Abschlussworte – das vertraute Ritual gab dem Treffen einen verbindenden Rahmen. Die Teilnehmer dankten Astrit Surkamp und ihrem Team ausdrücklich für die sorgfältige Vorbereitung und die Organisation vor Ort.
Das Fazit fiel einhellig positiv aus: Der Treff-Ost 2025 war geprägt von einer ausgesprochen freundschaftlichen, harmonischen Stimmung. Sangerhausen selbst präsentierte sich als bemerkenswert gepflegte und lebendige Stadt, deren historische Fassaden und modernes Stadtmanagement gleichermaßen überzeugten. Besonders im Sommer – wenn das Rosarium in voller Blüte steht – lohnt sich ein Besuch allemal. (K.M.)
Kastenwagen vs. klassischem Wohnmobil…
Welcher Camper passt zu mir…
Text: Kalle Meyer
Freiheit auf vier Rädern, Sonnenaufgang am See, Kaffee im Freien – der Traum vom Leben im Camper ist für viele der Inbegriff von Unabhängigkeit. Doch bevor es losgeht, steht eine entscheidende Frage im Raum: Soll es ein Kastenwagen oder ein klassisches Wohnmobil sein.
Beide versprechen Abenteuer, aber sie könnten unterschiedlicher kaum sein. Zeit, die beiden Camper-Typen einmal genau unter die Lupe zu nehmen – damit man weiß, welches Zuhause auf Rädern am besten zu dir/euch passt.
Der Kastenwagen – kompakt, flexibel, unkompliziert
Der Kastenwagen, oft auch Campervan genannt, ist der Allrounder unter den Freizeitmobilen. Meist basiert er auf Transporter Modellen wie dem Fiat Ducato, Mercedes Sprinter oder VW Crafter. Innen steckt er voller cleverer Lösungen: ein Bett, eine kleine Küche, oft sogar ein Bad – alles auf wenigen Quadratmetern.
Sein größter Trumpf ist die Flexibilität. Mit einer Länge von meist 5,4 bis 6,4 Metern bleibt er erstaunlich handlich. Parkplätze in der Stadt sind kein Problem, schmale Landstraßen sowieso nicht. Viele Camper nutzen ihren Van sogar im Alltag – mit einem Handgriff wird aus dem Reisemobil das Alltagsauto.
Vorteile auf einen Blick:
Aber: Der Raum ist begrenzt. Im Kastenwagen wird jeder Zentimeter genutzt, doch wer viel Platz oder Komfort erwartet, stößt schnell an Grenzen. Dusche und Küche sind kompakt, der Wohnbereich eher funktional als großzügig.
Dennoch: Für viele Reisende ist der Kastenwagen genau deshalb die perfekte Mischung aus Komfort und Freiheit. Gerade Alleinreisende oder Paare schätzen die Möglichkeit, spontan und flexibel unterwegs zu sein, ohne auf grundlegende Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Zudem punktet der Van mit einem geringeren Spritverbrauch und niedrigeren Betriebskosten, was ihn besonders für längere Touren oder häufige Nutzung attraktiv macht.
Das klassische Wohnmobil – Komfort auf Rädern
Wer mehr Platz zum Leben und Reisen sucht, landet schnell beim klassischen Wohnmobil. Es basiert zwar auf einem ähnlichen Fahrgestell wie der Kastenwagen, doch der Aufbau ist komplett neugestaltet. Hier entstehen kleine Wohnwelten mit gemütlicher Sitzgruppe, großer Küche und teils separater Dusche.
Ob Alkoven, teilintegriert oder vollintegriert – die Auswahl ist
riesig.
Das Fahrgefühl ist etwas behäbiger, dafür kommt echtes Zuhause-Gefühl auf. Wer länger unterwegs ist, mit Kindern reist oder den Luxus von Stauraum schätzt, wird sich hier sofort
wohlfühlen.
Vorteile auf einen Blick:
Nachteile:
Das größere Format bedeutet weniger Flexibilität. Auf engen Straßen wird’s knifflig, Parkplätze sind rar und das Fahrgefühl erinnert eher an einen LKW als an einen PKW. Auch beim Spritverbrauch und der Maut kann es teurer werden.
Der direkte Vergleich
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Kriterium |
Kastenwagen |
Klassisches Wohnmobil |
|---|---|---|
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Größe |
5,4–6,4 m – kompakt & citytauglich |
6,5–8 m – viel Platz, aber sperrig |
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Fahrgefühl |
Agil, fast wie ein PKW |
Gemütlich, aber weniger wendig |
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Innenraum |
Eng, funktional |
Geräumig, wohnlich |
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Ausstattung |
Kompaktküche, kleines Bad |
Große Küche, Dusche, Sitzgruppe |
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Isolierung |
Gut, aber einfach |
Sehr gut, wintertauglich |
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Verbrauch |
8–11 l / 100 km |
11–14 l / 100 km |
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Alltagstauglich |
Ja, oft auch Zweitwagen |
Nein, reines Freizeitfahrzeug |
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Neupreis |
ca. 55.000–75.000 € |
ca. 70.000–120.000 € |
Welcher Camper passt zu dir/uns?
Ihr seid spontan, aktiv und liebt Abenteuer? Dann wird der Kastenwagen ein treuer Begleiter. Er ist perfekt für Roadtrips, Wochenendausflüge und Reisen, bei denen man flexibel bleiben will. Besonders Paare, Alleinreisende und Outdoor-Fans schwören auf die Freiheit, überall anhalten zu können – auch mal abseits der typischen Campingplätze.
Ihr reist mit Familie, bleibt gerne länger an einem Ort oder schätzt Komfort? Dann ist das klassische Wohnmobil euer mobiles zuhause. Hier ist Platz für Kind, Hund, Vorräte und Regenwetter. Ideal für lange Reisen durch Europa oder als rollendes Ferienhaus.
Tipp: Mietet, vor dem Kauf!
Nichts ersetzt die Erfahrung, ein paar Tage selbst hinterm Steuer zu sitzen. Viele Verleiher bieten beide Modelle an – so kann man direkt vergleichen, welcher Camper sich „richtig“ anfühlt.
Denn am Ende gilt: Egal ob kompakter Van oder komfortables Wohnmobil – das beste Fahrzeug ist das, das zu eurem Lebensstil passt.
Fazit
Der Kastenwagen steht für Abenteuer, Spontanität und Flexibilität. Das Wohnmobil für Komfort, Raumgefühl und entspanntes Reisen.
Egal, wofür man sich entscheidet: Beide bringen euch dorthin, wo Freiheit beginnt – auf die offene Straße, in die Berge, ans Meer oder einfach raus ins Leben. (K.M.)
Die Seele an der Fulda baumeln lassen…
Kassel & Melsungen im August 2025…
Zwischen Krebsdiagnose und Wohnmobilträumen – eine Reise zurück ins Leben…
Text & Fotos: Kalle Meyer
Es beginnt mit einem Schock. Beim Chronisten wird ein malignes Melanom diagnostiziert – schwarzer Hautkrebs, aggressiv, lebensbedrohlich. Was folgt, ist ein Marathon durch Kliniken in Münster und Osnabrück: großflächige Operation, Entfernung von Lymphknoten, MRT- und CT-Kontrollen auf Metastasen. Zum Glück ohne jeden Befund. Doch zur Sicherheit startet eine Immuntherapie – ein Kampf im Inneren, still, unsichtbar, aber entscheidend.
Und als ob das nicht genug wäre, „erkrankt“ auch unser Wohnmobil. Ein Riss im Dach, genau dort, wo Stabilität selbstverständlich sein sollte. Die Reise scheint in Gefahr. Erst die Werkstatt unseres Vertrauens „Lewandowski Caravaning“ in Bramsche gibt Entwarnung: Die Dichtigkeit ist wiederhergestellt, die Reise kann beginnen.
Zwei Krisen, eine Botschaft: Aufgeben ist keine Option.
Rinteln – Freundschaft als erste Etappe
Das erste Ziel ist kein Ort, sondern Menschen: Ilona und Matthias in Rinteln. Langjährige Weggefährten, verbunden durch einige Winter in Spanien. Beim Wiedersehen geht es weniger um Sehenswürdigkeiten als um Geschichten, Erlebnisse, Veränderungen. Ein Tag voller Vertrautheit – und ein Auftakt, der zeigt: Diese Reise wird mehr Herz als Kilometer zählen.
Kassel – Erinnerungen und Neuentdeckungen
Dann Kassel. Für den Chronisten ein Ort voller Vergangenheit – in den 1970er Jahren hieß es hier pauken, lernen, bestehen. Heute geht es um das Gegenteil: entschleunigen, erleben, genießen.
Der erste Abend schenkt einen Sonnenuntergang über Fulda und Campingplatz. Mit den Rädern geht es ins Herz der Stadt: Königsplatz, Friedrichsplatz, das Fridericianum. 7.000 Papierpalmen schmücken die Straßen – irritierend, faszinierend, Kunst eben.
Die Fuldaauen werden zur Entdeckung. Ein Landschaftspark von seltener Schönheit, per Rad „erfahren“, ein Stück Luxus, den die Herrschenden vergangener Jahrhunderte hinterlassen haben.
Eine Stadtrundfahrt überrascht: Statt 25 Euro pro Person winkt der Busfahrer ab – die Touristenkarte deckt alles ab. Ein ungewohnt positives Erlebnis in einer Welt, in der sonst jeder Cent zählt. Höhepunkt: der Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Herkules-Denkmal, imposant wie eh und je.
Melsungen – die kleine Stadt mit großem Charakter
Weiter nach Melsungen. Eine Fachwerkperle an der Fulda, klein, aber voller Charme. Das Rathaus von 1662 thront über dem Marktplatz, die Gassen atmen Geschichte. Auf der alten Brücke schliffen einst Holzfäller – die „Bartenwetzer“ – ihre Äxte. Ein Brauch, der der Stadt ihren Spitznamen gab.
Die Hitze kündigt sich an, bis zu 37 Grad. Frühmorgens geht es auf den Fulda-Radweg, rechtzeitig zurück, bevor die Sonne unerbittlich wird.
Und dann: Feierabendmarkt. Rund um das historische Rathaus reihen sich Stände aneinander, es duftet nach Bratwurst, Pizza, Döner. Die berühmte „Aale Wurscht“ darf nicht fehlen. Dazu Bier und Wein – offiziell gegen die 34 Grad, inoffiziell für die Gemütlichkeit. Livemusik spielt, die Stadt feiert, und mittendrin wir: dankbar, dabei zu sein.
Mehr als eine Reise
Termine zwingen zur Heimkehr. Doch diese Tage waren mehr als ein Ausflug. Sie waren ein Statement: Trotz Krankheit, trotz Sorgen, trotz Rissen im Dach und im Leben – das Unterwegssein ist möglich.
Eine Reise, die nicht nur an die Fulda führte, sondern zurück ins Leben. (K.M.)
Camping im Wandel: Smarter, grüner, vielfältiger…
Wie sich Wohnmobilreisen und Camping in den kommenden Jahren verändern werden…
Text: Kalle Meyer
Die Wohnmobil- und Campingbranche befindet sich im Aufbruch. Seit Jahren wächst die Nachfrage – durch die Corona-Pandemie wurde der Trend noch einmal beschleunigt. Was früher als einfache Urlaubsform für Naturfreunde galt, hat sich zu einem Lebensgefühl entwickelt. Doch wie geht es weiter? Welche Innovationen, Bedürfnisse und Entwicklungen prägen die Zukunft des Campings?
Individuell, flexibel, unabhängig – das neue Reiseverständnis
Der gesellschaftliche Wandel beeinflusst das Reiseverhalten nachhaltig: Die Sehnsucht nach Freiheit, Spontaneität und Individualität wird stärker – besonders in Zeiten zunehmender Digitalisierung und globaler Krisen. Camping steht dabei für ein Lebensgefühl, das genau diesen Wunsch erfüllt.
Mit dem Boom des mobilen Arbeitens rückt auch die „Workation“ – also das Arbeiten von unterwegs – in den Fokus. Viele Camper und Camperinnen rüsten ihre Fahrzeuge mit WLAN, Solartechnik und ergonomischer Bürofläche aus. Der Wohnmobilurlaub wird zum mobilen Lebensmodell, das über klassische Ferienzeiten hinausreicht.
Technologische Trends: Die Wohnmobile der Zukunft - Elektrifizierung und alternative Antriebe
Nachhaltigkeit wird zum Leitthema – auch in der Fahrzeugentwicklung. Elektrisch angetriebene Wohnmobile sind aktuell noch selten, doch Hersteller investieren verstärkt in Reichweitenoptimierung und Alltagstauglichkeit. Auch Wasserstoff und Hybridmodelle gelten als zukunftsweisende Alternativen.
Leichtbau und ökologische Materialien
Um Ressourcen zu schonen, setzen viele Hersteller auf Leichtbauweise und recycelbare Materialien. Das senkt das Gewicht, spart Energie und reduziert Emissionen. Natürliche Dämmstoffe, FSC-zertifizierte Hölzer und schadstofffreie Ausbauten gewinnen an Bedeutung.
Smart-Camping: Digitalisierung auf Rädern
Intelligente Bordelektronik, App-gesteuerte Systeme und moderne Navigationslösungen sind auf dem Vormarsch. Energiemanagement, Licht, Klima oder Sicherheit – alles lässt sich bequem per Smartphone oder Sprachsteuerung bedienen. Das Wohnmobil wird zum rollenden Smart Home.
Campingplätze im Wandel: Vom Stellplatz zum Erlebnisort
Die Erwartungen an Infrastruktur steigen – einfache Parzellen reichen nicht mehr aus. Moderne Campingplätze investieren in:
Private Sanitärbereiche
Stromanschlüsse für E-Fahrzeuge
Highspeed-Internet
Wellnessbereiche und Gastronomie
Themencamping und Freizeitangebote
Camping wird zunehmend zum Erlebnis: Themenbereiche, Animation, Sportangebote und naturnahe Rückzugsorte bieten für jede Zielgruppe etwas.
Wohnmobilstellplätze entwickeln sich ebenso weiter – mit komfortabler Ver- und Entsorgung, Duschen, WLAN und Buchung per App.
Nachhaltigkeit als Schlüsselthema
Camping gilt als klimafreundlich – doch auch hier hängt viel von Anreise, Energieverbrauch und Verhalten vor Ort ab. Der Trend geht zu:
Solargestützten Systemen
Müllvermeidung & Recycling
Wasser- und Energieeinsparung
Regionale Versorgung
Öko-Zertifizierungen von Stell und Campingplätzen
Immer mehr Betreiber setzen auf umweltfreundliche Lösungen wie Regenwassernutzung, grüne Stromversorgung oder Insektenhotels. Gleichzeitig wächst das Umweltbewusstsein bei den Gästen – und mit ihm die Nachfrage nach nachhaltigem Campingerlebnis.
Neue Zielgruppen und flexible Formate
Camping ist längst nicht mehr nur ein Thema für Senioren. Junge Menschen, digitale Nomaden, Familien und urbane Paare entdecken den Reiz des Vanlifes. Getrieben durch Social Media avanciert Camping zum Symbol für Freiheit, Abenteuer und Achtsamkeit.
Kurztrips und Mikro-Abenteuer boomen: Kompakte Vans, Mini-Camper und Dachzelte ermöglichen spontane Wochenendtrips und passen in jeden Alltag. Die Folge: neue Märkte – und neue Herausforderungen.
Engpässe, Freisteher und Verantwortung
Die hohe Nachfrage sorgt in der Hochsaison vielerorts für Platzmangel. Abhilfe schaffen digitale Buchungssysteme, flexible Preisgestaltung und der gezielte Ausbau neuer Stellflächen.
Zunehmend problematisch: das wilde Campen. Konflikte mit Anwohnern und Behörden nehmen zu. Es braucht klare Regelungen, nachhaltige Konzepte für naturverträgliches Freistehen und mehr Sensibilisierung bei Reisenden.
Fazit: Die Zukunft des Campings ist vielversprechend
Zwischen Technik und Natur, Digitalisierung und Nachhaltigkeit entsteht eine neue, spannende Form des Reisens. Der Trend zum Camping bleibt – aber er verändert sich: smarter, grüner und vielseitiger. Wer innovative Angebote mit ökologischem Anspruch und gutem Service kombiniert, wird auch in den kommenden Jahren erfolgreich sein. (K.M.)
Totgesagte leben oft länger…
Erfolgreiche Jahreshauptversammlung sichert Zukunft der Reisemobil Union (RU)
Text & Fotos: Kalle Meyer
Müden an der Aller – Die Reisemobil Union (RU) hat auf ihrer Jahreshauptversammlung (JHV) vom 15. bis 18. Mai 2025 in Müden an der Aller eine drohende Krise abgewendet und ihre Handlungsfähigkeit wiederhergestellt. Nach dem Rücktritt wichtiger Präsidiumsmitglieder und einer Phase der Unsicherheit, in der Vizepräsident John Bexkens und der Schatzmeister Volker Grasberger die Geschicke der RU weitestgehend allein lenkten, konnte die JHV neue Beisitzer für das Präsidium gewinnen.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die RU stand in den Monaten vor der Versammlung unter erheblichem Druck. Der mangelnde Präsidiumsbesatz gefährdete die Bewältigung anstehender Aufgaben und die allgemeine Handlungsfähigkeit der RU. Es wurde sogar über Alternativen zur RU nachgedacht, um die langjährigen freundschaftlichen Kontakte der Mitglieder aufrechtzuerhalten.
Unter diesen Vorzeichen dominierte das Thema "Wahlen" die Tagesordnung der JHV. Die eindringlichen Appelle des Vizepräsidenten John Bexkens trugen maßgeblich dazu bei, die Mitglieder zu einer engagierten Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der RU, die Gewinnung neuer Mitglieder und mögliche Reformen zu motivieren.
Frische Impulse für die Öffentlichkeitsarbeit
Ein besonderes Highlight der Versammlung waren die Ausführungen eines potenziellen neuen Presseverantwortlichen. Er präsentierte innovative Ideen für eine moderne Öffentlichkeitsarbeit, die darauf abzielen, jüngere Zielgruppen für die RU zu begeistern und die Relevanz des Verbandes auch informellen Gruppen näherzubringen. Hierbei wurde insbesondere die Bedeutung der sozialen Medien hervorgehoben.
Präsidium wieder komplett: Einstimmige Wahl und optimistische Zukunft
Von diesem positiven Impuls beflügelt, erklärten sich spontan drei Mitglieder bereit, als Beisitzer im Präsidium mitzuwirken. Die anschließende einstimmige Wahl sorgte für große Erleichterung und eine klare Perspektive nach vorne. Damit ist die Handlungsfähigkeit der RU, auch ohne einen Präsidenten, dank einer engagierten Doppelspitze aus Vizepräsident und Schatzmeister, wieder vollumfänglich gegeben.
Die Jahreshauptversammlung 2025 zeichnete sich durch einen offenen, freundlichen und konstruktiven Austausch aus und konnte zügig und erfolgreich abgeschlossen werden. Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang Vizepräsident John Bexkens für sein außergewöhnliches Engagement und seinen maßgeblichen Beitrag zum Zusammenhalt innerhalb der RU.
Gelungenes Rahmenprogramm und Ausblick auf 2026
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit einem ganztägigen Ausflug in die Stadt Gifhorn, einem vielfältigen kalten und warmen Buffet sowie zahlreichen angenehmen Gesprächen rundete das JHV-Wochenende stimmungsvoll ab. Die Mitglieder blicken nun motiviert auf die zukünftige Entwicklung der RU und freuen sich auf die nächste Jahreshauptversammlung im Jahr 2026. (K.M.)
Drei Monate und 27 Tage in der Sonne des Winters
Benicassim als
Winterquartier
Text und Fotos: Kalle Meyer | Fotos: Anne Büürma
Warum Benicassim?
Vielleicht wundert sich der eine oder andere, dass wir einen Ort und sogar denselben Campingplatz zweimal besuchen. Für uns ist das ungewöhnlich, denn normalerweise reisen wir gerne viel und sind stets auf der Suche nach neuen Zielen in ganz Europa. Doch im Winter ist es anders: Dann suchen wir gezielt die Sonne, insbesondere in Spanien. Statt herumzureisen, bevorzugen wir eine feste Station auf einem guten Campingplatz. So lernen wir die Umgebung intensiv kennen und profitieren von attraktiven Langzeitrabatten, die bis zu 65 % betragen können.
Im Winter 2023/2024 waren wir bereits in Benicassim, jedoch musste Anne unseren Aufenthalt krankheitsbedingt vorzeitig abbrechen. Erst in Deutschland stellte sich heraus, dass sie drei Bandscheibenvorfälle hatte. Dank schneller und erfolgreicher Behandlung war sie bald wieder wohlauf. Doch sie hatte Benicassim kaum erleben können – ein Grund für uns, in der Wintersaison 2024/25 zurückzukehren und alles nachzuholen.
Benicassim – Ein Ort mit Charme
Benicassim ist ein malerischer Küstenort an der Costa del Azahar in der Provinz Castellón. Bekannt für seine Sandstrände, bietet die Altstadt eine entspannte Atmosphäre mit Restaurants, Bars und kleinen Geschäften.
Unser Quartier war das Bonterra Resort, ein beliebter Campingplatz in Strandnähe mit modernen Sanitäranlagen, Swimmingpool, Fitnessraum und Restaurant. Besonders praktisch: die direkte Anbindung an die Vía Verde del Mar, eine ehemalige Bahntrasse, die heute als malerischer Rad- und Wanderweg dient.
Erlebnisse und Highlights
Vía Verde del Mar – Ein Paradies für Radfahrer und Wanderer
Die Vía Verde del Mar führt von Benicassim nach Oropesa del Mar und bietet traumhafte Ausblicke auf das Mittelmeer. Wir haben die Strecke oft mit dem Fahrrad erkundet und immer wieder neue, bezaubernde Details entdeckt.
Wochenmarkt in Benicassim
Jeden Donnerstag verwandelt sich die Altstadt in ein buntes Markttreiben. Hier gibt es alles: frisches Obst, Gemüse, Olivenöl, Käse, Wurst, Brot, aber auch Kleidung, Schuhe, Schmuck und kunstvolle Keramik. Der Markt ist nicht nur ein Einkaufsort, sondern auch ein sozialer Treffpunkt mit spanischer Herzlichkeit.
Historischer Wachturm Torre de San Vicente
Dieser Turm aus dem 16. Jahrhundert diente einst zur Verteidigung gegen Piraten. Heute ist er ein beliebtes Ausflugsziel mit fantastischem Meerblick.
Einkaufen und Versorgung
Direkt vor dem Bonterra Resort liegt ein Mercadona-Supermarkt, ein paar Schritte weiter ein Lidl. Zudem gibt es zahlreiche sogenannte China-Läden, in denen es eine kuriose Mischung aus nützlichen und weniger nützlichen Artikeln zu entdecken gibt.
Sehenswertes in der Umgebung
Miniatureisenbahn in der Placa del Trenet
Eine liebevoll betriebene Miniatureisenbahn mit Bahnhöfen, Lokschuppen und Tunnel begeistert nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene.
Castellón de la Plana – Ein lebendiges Stadtzentrum
Die Stadt Castellón besticht mit ihrer Kathedrale Santa María, dem freistehenden Glockenturm Fadrí und einer geschäftigen Altstadt. Bequem erreichbar mit dem Linienbus, lohnt sich ein Besuch unbedingt.
Mirador dels Bancs & Oropesa del Mar
Ein Aussichtspunkt mit atemberaubendem Blick auf die Küste und die Vía Verde del Mar. Oropesa beeindruckt mit seiner Altstadt, ihren verwinkelten Gassen und der mittelalterlichen Burg Castell d’Oropesa.
Strandspaziergänge und Promenaden
Wir genossen ausgedehnte Spaziergänge entlang des Mittelmeers, ob auf der eleganten Promenade oder über den natürlichen Bohlenweg am Strand.
Grao de Castellón – Hafenatmosphäre pur
Ein charmantes Viertel mit mediterranem Flair, ideal für einen entspannten Nachmittag am Hafen.
Desert de les Palmes – Natur pur
Ein spektakuläres Naturschutzgebiet mit blühenden Mandelbäumen, kurvigen Serpentinen und atemberaubenden Ausblicken.
Castell Vell & Ermita de la Magdalena
Das historische Castell thront über Castellón und erinnert an die maurische Vergangenheit. Die angrenzende Einsiedelei bietet einen friedlichen Ort mit fantastischer Aussicht.
Feste und Traditionen
Paella-Fest in Benicassim
Jeden Januar findet ein großes Volksfest zu Ehren des Schutzpatrons San Antonio Abad statt. Das Highlight: unzählige Paellas, direkt auf der Straße zubereitet, begleitet von Musik und kulturellen Darbietungen.
Sport & Freizeit
Anne nahm regelmäßig an der kostenlosen Wassergymnastik des Campingplatzes teil – ein intensives und erfrischendes Training, das sie sehr genoss.
Fazit: Ein Winter voller Erlebnisse
Nach drei Monaten und 27 Tagen im Bonterra Resort blicken wir zurück auf eine wunderschöne Zeit. Die Sonne, die freundlichen Menschen und die vielfältigen Erlebnisse machen Benicassim zu einem perfekten Winterquartier. Unser Dank gilt dem gesamten Team des Campingplatzes für ihre Gastfreundschaft. (K.M.)
Betrug und Diebstahl auch im Winterparadies Spanien…
Anne wurde Opfer von Kriminellen!!!
Text: Kalle Meyer
Reisen mit dem Wohnmobil: Ein unerfreuliches Erlebnis in Spanien
Anne und Kalle von womophase.de sind erfahrene Wohnmobilreisende, die regelmäßig Europa erkunden und den Winter im sonnigen Spanien verbringen. Doch ihre letzte Reise brachte nicht nur Sonnenschein, sondern auch eine bittere Erfahrung mit Kriminalität.
Die Realität der Kriminalität im Urlaub
Wie überall in Europa sind auch in den beliebten Urlaubsregionen Spaniens Kriminelle aktiv. Taschendiebstähle, insbesondere von Smartphones und Geldbörsen, sowie Einbrüche in Wohnmobile sind keine Seltenheit. Trotz zahlreicher Warnungen von Polizei und Medien trifft es scheinbar immer nur die anderen – bis man selbst betroffen ist.
Der Vorfall: Taschendiebstahl und PIN-Ausspähung
Am 14. Januar 2025 wurde Anne beim Einkaufen Opfer eines dreisten Diebstahls. Während des Bezahlvorgangs im Supermarkt gelang es Kriminellen, ihren PIN-Code auszuspähen und unbemerkt ihre Geldbörse aus der Bauchtasche zu entwenden. Der Diebstahl wurde erst später auf dem Campingplatz bemerkt.
Sofortige Maßnahmen und Folgen
Die Reaktion der Bank und der rechtliche Kampf
Die Bank wurde umgehend informiert und Schadensersatzansprüche gemäß § 675v BGB geltend gemacht. Während die Bank für Schäden nach der Kartensperrung haftet, lehnte sie die Haftung für die vor der Sperrung entstandenen Schäden zunächst ab und berief sich auf einen Anscheinsbeweis für leichtfertigen Umgang mit der PIN. Nach energischem Widerspruch und der Androhung rechtlicher Schritte erstattete die Bank jedoch den vollen Schaden.
Ein Appell zur Vorsicht
Trotz der positiven Wendung bleiben die Kosten für neue Ausweispapiere und das verlorene Bargeld ein schmerzlicher Verlust. Anne und Kalle appellieren an alle, sorgsam mit EC-Karten und PINs umzugehen. Die Erfahrungen zeigen, dass Kriminalität in Urlaubsregionen allgegenwärtig ist und jeden treffen kann. (K.M.)
Im Wohnmobil nach Benicassim/Spanien – mit einigen Überraschungen
Eine Reise mit unerwarteten Ereignissen, die fast abergläubisch machen könnten...
Text & Fotos: Kalle Meyer, Fotos: Anne Büürma
Unsere Reise beginnt
Wir, Anne & Kalle, schreiben für unsere Website www.womophase.de. Unser Motto ist es, jede Reise anders zu gestalten. So haben wir in den letzten Jahren unsere Winterreisen nach Spanien immer über verschiedene Routen geplant und dabei viele Ecken Europas kennengelernt. Diesmal jedoch sollte es direkt nach Spanien gehen – in die Provinz Katalonien. Eines unserer Ziele war das Dalí-Museum in Figueres, für das wir einen passenden Stellplatz in der Nähe auswählten.
Da in Katalonien im Oktober und November noch angenehme Temperaturen herrschen, planten wir, einige Wochen in dieser Region zu verbringen, bevor wir Mitte November unser Winterquartier erreichen würden.
Unsere Reise begann an einem Sonntag, dem 13. Oktober, gegen 9:00 Uhr. Die gewählte Route führte uns über die A1 quer durch Deutschland bis an die luxemburgische Grenze. Die Strecke bot eine gute Mischung aus landschaftlicher Abwechslung und bequemen Rastplätzen, ideal für unser großes Gespann. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, sodass wir mit einer angenehmen Geschwindigkeit von ca. 100 km/h vorankamen.
Das Wetter spielte ebenfalls mit, und so erreichten wir problemlos unseren ersten Stellplatz in Diekirch, Luxemburg, direkt an der Sauer. Diese Stadt verbindet Geschichte, Natur und lokale Kultur auf eine entspannte Weise – ein idealer erster Stopp für unsere Reise.
Panne in Diekirch: Ein holpriger Start
Leider verlief nicht alles reibungslos. Schon während der Fahrt bereitete uns die Kupplung des Wohnmobils Sorgen. Angekommen in Diekirch, versagte sie komplett. Unser erster Weg am Montagmorgen führte uns zur Garage Grasges, einer FIAT-Werkstatt. Dort wurde uns sofort geholfen. Der Werkstattmeister fuhr unser Wohnmobil ohne Kupplung in die Werkstatt – Diagnose: Kupplung defekt, ein Austausch war unumgänglich. Die Ersatzteile würden am Nachmittag eintreffen, sodass die Reparatur am nächsten Morgen beginnen konnte.
Dank der großartigen Hilfsbereitschaft der Werkstatt durften wir auf dem Firmengelände übernachten und erhielten sogar einen Stromanschluss. Die Reparatur wurde zügig und professionell durchgeführt, und der Rechnungsbetrag lag sogar unter dem Kostenvoranschlag. Solch eine FIAT-Werkstatt würden wir uns überall wünschen!
Ein weiterer Zwischenfall sorgte für Unannehmlichkeiten: Die Sauer führte Hochwasser, und auf der Uferpromenade hatte sich eine dicke Schicht Schlamm abgelagert. Der Chronist – mutig oder leichtsinnig – wollte sich davon nicht abhalten lassen und zahlte den Preis: Er rutschte aus, stürzte hart auf den Rücken und zog sich schmerzhafte Prellungen an Hinterkopf und Steißbein zu. Ein Vorfall ausgerechnet an einem Sonntag, dem 13. Oktober...
Weiterfahrt durch Frankreich: Zwischenstopps mit kleinen Hindernissen
Nach der erfolgreichen Reparatur setzten wir unsere Reise fort. Wir wählten zunächst gebührenfreie Straßen, wechselten dann jedoch auf die Mautautobahn, wo das Fahren entspannter war.
Unsere ersten Zwischenstopps:
Figueres und das Dalí-Museum
Da der Chronist durch den Sturz noch immer angeschlagen war, ließen wir uns mit dem Taxi nach Figueres fahren. Auf der Rambla stießen wir zufällig auf einen Flohmarkt, bevor wir mit vielen anderen Besuchern unser Zeitfenster für das Teatre-Museu Dalí nutzen konnten.
Dalí war in unseren Augen ein genialer, wenn auch verrückter Künstler. Das Museum erwies sich als absolutes Highlight der bisherigen Reise.
Von Estratit bis Cambrils – Entspannung und erneute Pannenhilfe
Nach Figueres ging es weiter nach Estratit, einem charmanten Küstenort an der Costa Brava, berühmt für die Illes Medes, ein geschütztes Meeresreservat. Nach einem Marktbummel setzten wir unsere Reise nach Cambrils an der Costa Dorada fort.
Hier ereignete sich die nächste Panne: Beim Startversuch tat sich nichts – der Anlasser gab keinen Mucks von sich. Ein Anruf beim ADAC brachte schnelle Hilfe. Der spanische Pannenhelfer rollte unser Wohnmobil rückwärts vom Abschleppwagen, um den Motor durch Schwung zu starten. In der nahegelegenen FIAT-Werkstatt Motor 23 REUS wurde der Anlasser als Fehlerquelle identifiziert und innerhalb von 1,5 Stunden ausgetauscht – wieder einmal großer Dank an den schnellen und kompetenten Service!
Endziel: Benicassim – mit besseren Erinnerungen
Unser letztes Ziel war Benicassim an der Costa del Azahar. Hier waren wir bereits im letzten Winter, doch damals musste Anne aufgrund gesundheitlicher Probleme die Reise abbrechen. Nun wollten wir all das nachholen, was uns zuvor verwehrt geblieben war.
Der Campingplatz Bonterra Resort erwies sich als perfekte Basis: Er bietet eine exzellente Infrastruktur, einen Pool, Fitnessräume und liegt nahe der malerischen Via Verde, die sich perfekt zum Radfahren und Wandern eignet.
Nun heißt es für uns: ankommen, entspannen und all die schönen Seiten der Region genießen.
Ein ausführlicher Bericht dazu folgt in einem weiteren Artikel! (K.M.)
Unterwegs im Elbe-Weser-Dreieck (September 2024)
Überraschend unspektakulär, doch wunderschön…
Text und Fotos: Kalle Meyer, Fotos: Anne Büürma
(www.womophase.de)
Einleitung
"Nichts ist so beständig wie der Wandel." – Heraklit von Ephesus (535-475 v. Chr.)
Diese Weisheit beschreibt unsere Flexibilität, Pläne zu ändern und spontan Neues zu entdecken. Da unser ursprünglich geplantes Familienwochenende ausfiel, entschieden wir uns für eine Reise ins Elbe-Weser-Dreieck, eine Region, die uns schon lange interessierte.
Die Reise beginnt
Nach einer unvorhergesehenen Verzögerung durch eine Heizungsreparatur konnten wir am 4. September 2024 starten. Drei Stunden Fahrt durch wechselhaftes Wetter führten uns zu unserem ersten Ziel: Bremervörde.
Bremervörde – Natur und Erholung am Vörder See
Die Kleinstadt in Niedersachsen besticht durch den idyllischen Vörder See, der zu Spaziergängen, Bootsfahrten und Picknicks einlädt. Unser Wohnmobilstellplatz lag direkt am Wasser – perfekt für Erkundungen per Rad oder zu Fuß.
Erlebnisse in Bremervörde:
Die erste Nacht forderte uns mit heftigem Gewitter heraus, doch am Morgen wurden wir mit Sonnenschein belohnt.
Radtour entlang der Oste
Ein Highlight war unsere Tour entlang der Oste, einem Nebenfluss der Elbe. Wir radelten durch eine naturnahe Wiesenlandschaft bis zur Prahm Fähre in Gräpel, einer der letzten noch in Betrieb befindlichen Oste-Fähren. Unterwegs suchten wir die Einmündung des Oste-Hamme-Kanals – nicht ganz erfolgreich, aber dennoch ein lohnendes Ausflugsziel.
Ein weiteres Ziel war die Ostetalbrücke, eine versteckte Sehenswürdigkeit inmitten eines Waldes. Der Rückweg zum Stellplatz führte uns durch eine herrliche Naturstrecke.
Stade – Eine Enttäuschung
Stade sollte ein weiteres Ziel sein, doch unser Aufenthalt dort fiel kurz aus. Die Stadtverwaltung verbietet Wohnmobilisten das Mitbringen von Anhängern, obwohl ausreichend Platz vorhanden war. Die hohen Stellplatzgebühren und diese restriktive Regelung ließen uns Stade schnell verlassen.
Otterndorf – Historische Fachwerkstadt am "Grünen Strand"
Otterndorf beeindruckte uns mit seiner Mischung aus Natur, Geschichte und Freizeitangeboten.
Sehenswürdigkeiten:
Eine ausgiebige Radtour durch die Altstadt zeigte uns, wie gepflegt die historischen Gebäude sind. Die Kombination aus Tradition und Moderne macht Otterndorf zu einem besonderen Ort.
Wetterumschwung und Heimreise
Ein Sturm mit starkem Regen und heftigem Wind setzte unserer Reise ein abruptes Ende. Die Wetterprognose versprach keine Besserung, sodass wir die Heimreise antraten.
Fazit
Bremervörde
Stade
Otterndorf
Unsere Reise ins Elbe-Weser-Dreieck hat uns viele schöne Momente beschert, und wir werden sicher wiederkommen. (K.M.)