Hamburg und Schleswig-Holstein…
vom 19. Oktober 2025 bis 28. Oktober 2025
Text & Fotos: Kalle Meyer
Fotos: Anne Büürma
Foto-Equipment:
LEICA (professional) AKASO (Aktion) INSTA (special effect) LUMIX (Edition)
Prolog
In den vergangenen Jahren war es für uns nie notwendig, unsere Termine genau zu planen. Wir konnten frei über unsere Zeit verfügen, und es spielte keine Rolle, ob wir unser Ziel früher oder später erreichten.
Das hat sich inzwischen ein wenig geändert: Die festen Termine für die Infusionstherapie des Chronisten verlangen eine genauere Abstimmung. Unsere völlige Freiheit ist dadurch ein Stück eingeschränkt – wobei wir zugeben müssen, dass dies Klagen auf hohem Niveau sind.
Zusätzlich standen einige Renovierungsarbeiten am Haus an, die wir rund um die Untersuchungstermine gelegt haben.
Doch nun ist es wieder so weit: Wir brechen auf zu neuen Zielen, die schon lange auf unserer „To-Do-Liste“ stehen. Hamburg mit dem Miniatur Wunderland und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten steht fest im Programm, vielleicht ergänzt durch einen spontanen Theaterbesuch.
Schleswig-Holstein haben wir bereits vor einigen Jahren bereist. Diesmal möchten wir neue Orte entdecken, denn es gibt noch vieles, das wir nicht kennen.
Wie immer auf unseren Reisen werden wir versuchen, zeitgleich zu berichten. Wer uns digital begleiten möchte, ist herzlich eingeladen.
Sonntag, 19. Okt. 2025
Kilometerstand 125 813
HAMBURG/D
Nach einer recht langen Fahrzeit sind wir wohlbehalten in Hamburg/D angekommen.
Diesmal hat es auch uns erwischt: ein riesiger Stau auf der Autobahn. Mehrere Pkw waren in einen schweren Unfall verwickelt und mussten geborgen werden. Von Verletzten haben wir glücklicherweise nichts mitbekommen, doch die Autobahn wurde vollständig gesperrt. „Dat Schantalle“, unser Navi, versicherte uns mehrfach: „Sie befinden sich auf der schnellsten Route.“ Wie beruhigend.
Der Wohnmobilstellplatz in Hamburg/D liegt tatsächlich mitten in der Stadt. Alles Wichtige ist bequem zu Fuß erreichbar. Dafür ist der Platz eng, laut und teuer. Aber was soll man sich beschweren – wer in eine Millionenstadt fährt, darf keine Ruhe und Entspannung erwarten.
Morgen starten wir unsere kleine Expedition durch Hamburg/D – wir sind schon sehr gespannt!
Kilometerstand 125 813
HAMBURG/D
Zu Fuß machten wir uns auf den Weg in Richtung „Speicherstadt“.
Die Lage unseres Stellplatzes ist für solche Unternehmungen einfach ideal – da nimmt man gerne ein paar Abstriche bei
Platz, Komfort, Lärm oder Preis in Kauf.
Nach etwa drei Kilometern erreichten wir die „Speicherstadt“. Es gibt dort unglaublich viel zu entdecken – manches davon kennt man bereits aus verschiedenen Fernsehfilmen.
Das Highlight unseres heutigen Ausflugs und zugleich das Ziel des Tages war die „Elbphilharmonie“. Dieses beeindruckende Bauwerk wollten wir unbedingt einmal von innen sehen und von der Aussichtsgalerie aus die Skyline von Hamburg/D auf uns wirken lassen.
Dienstag, 21. Okt. 2025
Kilometerstand 125 813
HAMBURG/D
Das „Miniatur Wunderland“ stand heute auf dem
Programm.
Doch – Irrtum auf der ganzen Linie: Wir hatten keine Reservierung und bekamen daher keinen Einlass. Auch für die nächsten Tage hieß es: keine Chance. Schade, dann eben nicht.
Wir ließen uns die Laune nicht verderben und stiegen kurzerhand in den nächsten Stadtrundfahrt-Bus. Fast alle Sehenswürdigkeiten wurden uns während der Fahrt erläutert. Am berühmten Hamburger Rathaus stiegen wir aus und schlenderten über die sogenannte „Teuermeile“, wo wir die exklusivsten Geschäfte bestaunten. Über den Jungfernstieg an der Binnenalster führte unser Weg weiter in die Shoppingmall „Europa Passage“. Neben den üblichen Kettenläden entdeckten wir dort auch „Ottos Bilderwelten“ mit Originalwerken des bekannten Komikers.
Am Ende des Tages waren wir von den vielen Eindrücken erschlagen und unsere Füße rundgelaufen – aber es war ein erlebnisreicher Tag.
Kilometerstand 125 813
HAMBURG/D
Gegen 10:30 Uhr hieß es Abschied nehmen von Hamburg (D). Das neue Ziel dieser Reise war Travemünde (D) – das Tor zur Ostsee. Nach etwa einer Stunde erreichten wir einen schönen Stellplatz, nicht weit vom Ort entfernt.
Travemünde, ein Stadtteil von Lübeck, liegt malerisch an der Mündung der Trave in die Ostsee und gilt als eines der ältesten Seebäder Deutschlands. Bereits im 12. Jahrhundert gegründet, entwickelte sich der Ort vom kleinen Fischer- und Handelsplatz zu einem beliebten Urlaubsziel für Erholungssuchende und Segelbegeisterte.
Besonders bekannt ist Travemünde für seinen breiten Sandstrand, die historische Strandpromenade und den markanten Leuchtturm, der zu den ältesten Deutschlands zählt. Direkt am Wasser erhebt sich das Wahrzeichen des Ortes – die „Passat“, ein imposanter Viermastbark aus dem Jahr 1911, die heute als Museumsschiff besichtigt werden kann.
Mit seiner Mischung aus Geschichte, Seefahrt und Urlaubsatmosphäre ist Travemünde ein charmantes Reiseziel, das auch zu dieser Jahreszeit seinen eigenen Reiz hat.
Entlang des Wassers schlenderten wir über die Vorderreihe und die Travepromenade. Viele sehenswerte Geschäfte säumten unseren Weg – kein Wunder also, dass auch Anne einmal mehr fündig wurde. Zahlreichen Besuchern schien es ähnlich zu gehen; die vielen Tragetaschen sprachen eine deutliche Sprache.
Beeindruckend ist die Nähe der großen Seeschiffe, die in Rufweite an der Promenade vorbeiziehen. Erhalten geblieben ist auch ein kleiner Fischereihafen. Hier scheinen die Fischer ihren Fang noch direkt an die Touristen zu verkaufen – ein Stück authentisches Küstenleben, das den besonderen Charme Travemündes ausmacht.
Kilometerstand 125 813
TRAVEMÜNDE/D
Uns wurden vom Wetterdienst viel Regen und schwerer Sturm angekündigt. Doch alles fiel deutlich moderater aus. Wind gehört an der Ostsee ohnehin dazu, und der Regen kam nur in kurzen Schauern. Kein Grund also, auf den täglichen Spaziergang zu verzichten.
Ein kleiner Wochenmarkt wurde für Anne zum Zwischenstopp. Der Chronist hingegen machte sich auf die Suche nach einem bestimmten Windspiel für einen österreichischen Freund – eine Unternehmung, die sich zu einer längeren Safari entwickelte, am Ende aber erfolgreich war. Ganz am Ende der sehr langen Strandpromenade stand schließlich das Objekt der Begierde.
Ein paar Fotos für einen besonderen Zweck sind bereits digital auf dem Weg nach Österreich. Ganz nebenbei erlebte der Chronist die schöne Strandpromenade diesmal auch bei leichtem Regen – und wer will schließlich immer nur Sonnenschein?
Kilometerstand 126 031
ECKERNFÖRDE/D
Nach einer erneut ruhigen Nacht haben wir uns entschlossen, ein weiteres Ziel unserer Reise anzusteuern: ECKERNFÖRDE/D. Vor vielen Jahren waren wir schon einmal in dem schönen Ort und auch auf dem Stellplatz zu Gast.
Von der Wetterfront gibt es leider nichts Gutes zu berichten. Ab dem frühen Nachmittag sollte der angekündigte Sturm mit kräftigem Regen eintreffen. Die Fahrt von TRAVEMÜNDE/D nach ECKERNFÖRDE/D verlief zwar völlig unspektakulär, sogar das Wetter zeigte sich noch moderat. Doch bei unserer Ankunft auf dem sehr guten Stellplatz änderte sich das schlagartig. Das Unwetter war da – und ja, der Wetterbericht hatte nicht gelogen.
ECKERNFÖRDE/D und der Stellplatz fühlen sich an wie ein guter Freund an der Ostsee. Die Stadt hat diesen Mix aus maritimem Flair, gemütlichen Gassen und einer Strandpromenade, an der man problemlos ein paar Stunden vertrödeln kann. Aus dem Hafen weht der Duft von frischem Fisch herüber, bunte Boote schaukeln sanft im Wasser und irgendwann landet man ganz automatisch in einem Café mit Blick auf die Förde. Das Meer ist nah, die Atmosphäre entspannt und alle, die Lust auf Möwen, Meer und ein bisschen Urlaubsgefühl im Alltag haben, sind hier genau richtig. So haben wir die Stadt vor Jahren erlebt. Wir hoffen auf trockenes Wetter am morgigen Tag, um all das ein zweites Mal genießen zu können.
Kilometerstand 126 031
ECKERNFÖRDE/D
Das Wetter zeigte sich von seiner unfreundlichsten Seite: stürmischer Wind und immer wieder Regen, mal mehr, mal weniger. Wer jedoch etwas von Eckernförde/D sehen möchte, muss dem Wetter trotzen. Gut ausgerüstet machten wir uns also auf den Weg in die Stadt.
Lebhaftes Treiben und reges Einkaufsgeschehen empfingen uns. Rund um die „Sankt-Nicolai-Kirche“, dem Zentrum der Einkaufsmeile, fand der Wochenmarkt statt. Natürlich wanderte auch einiges vom Fischstand in unsere Einkaufstasche.
Weiter ging es bis ans Wasser. Das Meer und den Hafen sehen – und gleichzeitig dem Regen zu entkommen – wurde unser Ziel. Trotz Regenkleidung erreichten wir unser Wohnmobil schließlich ziemlich durchnässt.
Eckernförde/D hat uns auch bei Regen und ungünstigem Wetter wieder gut gefallen. Wir kommen ganz bestimmt wieder!
Kilometerstand 126 063
OSTERRÖNFELD/D
Das stürmische und regnerische Wetter hatten wir uns zwar anders vorgestellt, aber wir sind überzeugt: Man sollte einfach das Beste daraus machen. Vor unserem Wohnmobil darf ruhig etwas los sein – dann lässt sich auch schlechtes Wetter gut ertragen.
Also machten wir uns auf den Weg zum Nord-Ostsee-Kanal (NOK). „Schiffe gucken“ stand auf dem Programm. Unsere Wahl fiel auf OSTERRÖNFELD/D, ganz in der Nähe von RENDSBURG/D – dort gibt es einen schönen terrassenförmig angelegten Stellplatz.
Die kurze Fahrt war schnell geschafft. Vor Ort fanden wir reichlich Platz und dank der Terrassenlage steht jedes Fahrzeug quasi in der ersten Reihe mit bestem Blick auf den Kanal. Wir waren uns einig: alles richtig gemacht!
Montag, 27. Okt. 2025
Kilometerstand 126 063
OSTERRÖNFELD/D
Zu Fuß unter dem Nord-Ostsee-Kanal hindurchzulaufen, ist für uns wirklich nichts Alltägliches. Die sehr langen Rolltreppen machen den Weg in die Tiefe angenehm bequem.
Auf der anderen Seite erwartet uns die Stadt RENDSBURG/D. Vor vielen Jahren waren wir schon einmal hier und sind nun gespannt, ob und was sich vielleicht verändert hat.
Es wurde ein ausgedehnter Spaziergang einmal rund um das Zentrum. Vieles haben wir sofort wiedererkannt. Die Stadt wirkt belebt und zugleich gemütlich, auch wenn – wie schon damals – ein gewisser Leerstand bei den Geschäften auffällt. Doch leider ist das in vielen vergleichbaren Städten genauso.
Kurz bevor ein kräftiger Regenschauer einsetzte, angekündigt durch einen Regenbogen, waren wir wieder trocken im Wohnmobil – und können uns nun voll und ganz dem beliebten „Schiffe gucken“ widmen.
Dienstag, 28. Okt. 2025
Kilometerstand 126 387
HOLLAGE/D
Die Wetteraussichten für heute und die nächsten Tage waren wenig erfreulich: Starker Regen im Wechsel mit Sturm machte uns die Weiterreise nicht gerade schmackhaft. Daher haben wir beschlossen, unsere kleine Tour vorzeitig zu beenden. Sie wäre ohnehin in den nächsten Tagen zu Ende gegangen, und zu Hause warten einige wichtige Termine auf uns, die wir ungern verschieben möchten.
Bei schaurigem Wetter und kräftigem Wind verließen wir Osterrönfeld/D. Mit moderater Geschwindigkeit erreichten wir Hamburg/D und konnten den Elbtunnel ohne Stau passieren. Auch die Großbaustelle an der Weserbrücke in Bremen/D sorgte nur für eine kurze Verzögerung. Gegen 14:30 Uhr kamen wir schließlich wieder wohlbehalten auf unserem Stellplatz zu Hause an.
FAZIT
Die nun beendete Reise zählt gewiss nicht zu unseren längsten, und doch war sie trotz ihrer Kürze sehr intensiv. In Hamburg/D beeindruckten uns die Speicherstadt und die Elbphilharmonie. Leider blieb uns das Miniatur Wunderland verwehrt – wir hatten schlichtweg nicht vorgebucht. Travemünde/D hat uns ausgesprochen gut gefallen. Besonders fasziniert hat uns die unmittelbare Nähe der vorbeiziehenden großen Seeschiffe im engen Fahrwasser der Trave. Auch Eckernförde/D versprühte – selbst bei reichlich Regen – wieder den Charme, den wir schon vor Jahren dort erleben durften. Und Osterrönfeld/D begeisterte einmal mehr mit den fast greifbar nah vorbeiziehenden Schiffen auf dem Nord-Ostsee-Kanal.
Allen Orten gemeinsam war jedoch das Pech mit dem Wetter. Da haben wir uns wirklich eine wenig erfreuliche Zeit ausgesucht. Aber wer weiß – vielleicht wird es bei der nächsten Reise dafür umso besser!